Schulstandort Dresden-Tolkewitz

Die Zahl der Fahrradständer am neuen Schulkomplex in Dresden-Tolkwitz beeindruckt: 600 Stück – sie deutet auf eine ebenso stolze Zahl an Schülerinnen und Schülern: 1.800. Diese besuchen zwei nebeneinander liegende Schulen, die Oberschule mit den Klassen 5-10 sowie das Gymnasium. Am Standort des ehemaligen Straßenbahnbetriebshofes blieben Gebäude und Gebäudeteile stehen und neue Gebäude entstanden. Die Verkehrssituation war nicht unkompliziert, die Nachbarschaft sensibel. So durchschneidet die Kipsdorfer Straße den Campus im Süden, nach Norden schließt der große Johannisfriedhof, im Osten und Westen Wohngebiete an.

Ziel der Planung war, den Campus als großes Ganzes erscheinen und die Gestaltungslinie über die Kipsdorfer Straße hinausgehen zu lassen. Nördlich dieser Straße liegen die Oberschule und das Gymnasium, südlich die Sporthallen und –plätze. Aktivität in unterschiedlicher Form findet im großen Pausenhof statt, wo Einzelbäume, Baumdächer und Hecken schattenspendende Aufenthaltsorte markieren und Sitz- und Liegemöbel ungezwungene Treffpunkte sind. Der Platz am Nordeingang an der Wehlener Straße ist ein offenes Entree, auf dem Angebote zum Treffen fehlen – er ist eine Pufferfläche zum Friedhof. Der alte Baumbestand blieb weitgehend erhalten, mit neuen Vegetationsstrukturen soll der Schulcampus zum Auftakt einer Grünvernetzung in die Quartiere sein.

Den beherrschenden Gestaltungsakzent setzt die Linie, angelehnt an die Vergangenheit, in der Straßenbahnen und ihre Gleise den Ort prägten. Die Gleisanlagen sind zum Teil noch zu erkennen, Unebenheiten mit dauerelastischem Material vergossen. Unterricht unter freiem Himmel kann – neben den Sportplätzen, im „Skulpturengarten“ und im „Werkhof“ standfinden.