"Raupert Hof" Bemerode, Hannover

Jahrhunderte lang war der Hannoveraner Stadtteil Bemerode ein Dorf, Landnutzung und Architektur waren geprägt von der Landwirtschaft. Bis heute hat sich der dörfliche Charakter erhalten, auch wenn die Landwirtschaft lange schon auf dem Rückzug ist – zu sehen beispielsweise auf dem Gelände des Hof Raupert im Kreuzungsbereich Wülfeler Straße und Katzenwinkel. Hier blieb ein nicht unerheblicher Teil des historischen Gebäudebestandes stehen, wurde für Wohnnutzung umgebaut, in die Lücken wurden verklinkerte Reihenhäuser geschoben. Der einfühlsame Umgang mit historischer Bausubstanz seitens des Hochbaus wurde im Freiraum fortgesetzt.

So blieb eine alte Backsteinmauer erhalten, das historische Pflaster wurde in weiten Teilen aufgenommen und wiederverwendet, das Zentrum der einstigen Hofstelle mit Findlingspflaster befestigt. Der Freiraum soll dort, wo er großzügig war, so bleiben, was eine starre Wegeführung in diesen Bereichen verbietet. Ein Platz entsteht, wird mit einem Baum akzentuiert. Die Bepflanzung mit Bäumen wie Walnuss, Hainbuche und Obstbäumen stützt die landwirtschaftlich-dörfliche Atmosphäre ebenso wie die Gliederung durch Hainbuchenhecken. Alle Erschließungswege zu den neuen Reihenhäusern werden mit neuem Betonpflaster befestigt, das sich im Farbton an die historische Grauwacke anlehnt. Stauden und Gräser bilden eine natürliche Trennung zwischen den Reihenhäusern. Wie in alter Zeit versickert sämtliches Oberflächenwasser auf der Fläche, wird den Grünflächen zugeführt oder in Rigolen geleitet, um dort dem Grundwasser zugeführt zu werden. Auf Starkregenereignisse reagiert ein Überlauf mit Anschluss an das öffentliche Entwässerungssystem.